Auch Besitzer von E-Bikes und Pedelecs müssen sich warm anziehen, um mit ihren Bikes gut und sicher durch den Winter zu kommen.
Temperaturen unter dem Gefrierpunkt machen Autofahrern Winter für Winter aufs Neue zu schaffen. Motoren springen nicht an, Batterien müssen erneuert werden und Pannendienste haben Hochsaison. Doch auch Besitzer von E-Bikes und Pedelecs müssen sich warm anziehen, um mit ihren Bikes gut und sicher durch den Winter zu kommen. Philipp Zimmermann, E-Bike-Experte und Geschäftsführer von Greenstorm, erläutert, worauf Besitzer und Nutzer elektrifizierter Räder in der kalten Jahreszeit besonders achten sollten.
Alle Jahre wieder sorgen Kälteeinbrüche im Winter für Ausnahmesituationen auf Deutschlands Straßen. Pannendienste bekommen das in Form von besonders intensiven Arbeitswochen und einem starken Anstieg der Einsatzzahlen zu spüren. Als Pannenursache Nummer eins verzeichnete der ADAC im letzten Jahr übrigens Probleme mit der Batterie – insbesondere an Wintertagen. Doch nicht nur Autofahrer kämpfen mit winterlichen Bedingungen. Auch wer in der kalten Jahreszeit mit dem E-Bike unterwegs ist, sollte mehr Acht geben als sonst. Worauf spezielles Augenmerk zu legen ist, weiß Philipp Zimmermann, E-Bike-Experte und Geschäftsführer des E-Mobility-Dienstleisters Greenstorm.
Der Akku braucht besonderen Schutz
So wie bei Autos im Winter vieles mit der Batterie steht und fällt, hat für E-Bikes der aus Lithium-Ionen-Zellen bestehende Akku eine besondere Bedeutung. „Er gilt als die empfindlichste Komponente und kann bei niedrigen Temperaturen Kapazität einbüßen, was sich in weiterer Folge negativ auf die Reichweite auswirkt“, informiert Zimmermann. Bei Temperaturen unter null Grad rät der Experte daher, den Akku nach jeder Fahrt zu entnehmen. Idealerweise sollte er drinnen – also im Büro, in der Wohnung, etc. – gelagert und erst kurz vor erneutem Fahrtantritt wieder in das E-Bike eingesetzt werden. Auch das Laden des Akkus sollte bei Raumtemperatur erfolgen – allerdings nicht direkt nach einer Fahrt in der Kälte, sondern erst, wenn der Akku wieder Zimmertemperatur erreicht hat. All jenen, die ihr E-Bike im Winter nicht verwenden, empfiehlt Greenstorm, den Akku in halbvollem Zustand und bei Raumtemperatur (nicht unter 20 Grad) zu lagern. Der Grund: So wird gewährleistet, dass es zu keiner sogenannten Tiefentladung kommen kann und der Akku bei Wiederverwendung weiterhin maximalmögliche Kapazität aufweist.
Auszeit von Regen und Schnee
Bei Fahrten im Winter kommen E-Bikes zwangsläufig mit Nässe in Form von Regen und Schnee in Berührung. Umso wichtiger ist es, die Bikes davor zu schützen, wenn sie nicht in Betrieb sind. „Das muss nicht unbedingt in einem Keller oder einer Garage sein, auch ein Carport kann Schutz bieten“, so Zimmermann. Zumindest der Akku sollte jedoch immer trocken und nicht allzu kühl gelagert werden. „In jedem Fall sollte man im Winter einen deutlich höheren Pflegeaufwand als im Sommer einkalkulieren“, sagt Zimmermann. Da E-Bikes in der kalten Jahreszeit häufig mit Salz und Schmutz in Berührung kommen, ist es wichtig, sie regelmäßig mit einem Schwamm oder Tuch zu reinigen. Zudem ist es laut Zimmermann von Vorteil, die Kette immer wieder zu säubern und zu ölen – auch für die Kontakte des Akkus empfiehlt er, regelmäßig mit Pflegeöl zu arbeiten.
Fahrweise und Ausrüstung anpassen
Nicht nur Autofahrer, sondern auch E-Bike-Nutzer müssen sich den äußerlichen Gegebenheiten anpassen und bei winterlichen Fahrverhältnissen vorsichtiger agieren. „Bei Schnee und Glätte sollte man grundsätzlich langsamer fahren sowie bedenken, dass sich die Bremswege verlängern und es einem leichter passieren kann, die Kontrolle über sein Bike zu verlieren“, macht Zimmermann deutlich, wie man gefährliche Situationen auf den Straßen vermeidet. Wer davon ausgeht, häufig auf einer Schneefahrbahn unterwegs zu sein, kann das Montieren von Reifen mit gröberem Profil für mehr Halt in Erwägung ziehen. Die Fahrradbeleuchtung spielt im Winter eine noch größere Rolle als sonst, da es einerseits früher dunkel wird und es andererseits generell mehr trübe Tage gibt, an denen schlechte Sichtverhältnisse herrschen. In diesem Zusammenhang ist auch die Sichtbarkeit der eigenen Kleidung für andere Verkehrsteilnehmer zu bedenken. „E-Bikes müssen über den Winter nicht eingelagert werden, sondern können auch in der kalten Jahreszeit zum Einsatz kommen. Allerdings sollte man die genannten Hinweise beachten, um sich selbst und sein E-Bike zu schützen und gut und sicher durch den Winter zu kommen“, so Zimmermann.
Über Greenstorm
Die Greenstorm Mobility GmbH hat sich das Ziel gesetzt, Europas größtes Händlernetzwerk für gebrauchte Top-E-Bikes zu werden. Mit einem innovativen Verleihkonzept stellt das Unternehmen aus Kufstein, Österreich, der Hotellerie für einen bestimmten Zeitraum kostenfrei E-Bikes, Elektroautos sowie Ladestationen zur Verfügung. Als Gegenleistung erhält Greenstorm leerstehende Zimmer. Diese veräußert die Firma in Form von Hotelgutscheinen weiter. Nach Ende der Verleihfrist wartet das Unternehmen die gebrauchten Top-E-Bikes und bietet sie zum Kauf an. Mit diesem Konzept spricht Greenstorm nicht nur B2B-Kunden wie Hoteliers und Sporthändler, sondern auch Endkunden an.
Aktuell beschäftigt die Firma 59 Mitarbeiter. 2017 erreichte sie im Wachstumsranking österreichischer Unternehmen den vierten Platz. Heuer erhielt Greenstorm nicht nur den Tiroler Innovationspreis, sondern wurde auch mit dem German Innovation Award ausgezeichnet. Zudem zählte Greenstorm zu den Finalisten des Wettbewerbs EY Entrepreneur Of The Year in der Kategorie „Start-ups“. International befindet sich das Unternehmen auf Expansionskurs und ist neben Österreich, Deutschland, der Schweiz und Italien seit 2018 auch in Kroatien und Slowenien aktiv.