ACV fasst fünf wichtige Schritte zusammen, die im Pannenfall auf Autobahn und Landstraße Sicherheit und Orientierung bieten.
Köln (ots) – Autopannen gehören zu den häufigsten ungewollten Zwischenfällen im Straßenverkehr und können jederzeit und an jedem Ort auftreten. Das verdeutlicht auch die Einsatzbilanz 2023 des ACV Automobil-Club Verkehr, der im vergangenen Jahr mehr als 67.000 Mal zur Pannen- und Unfallhilfe für seine Mitglieder ausgerückt ist. Besonders viele Meldungen gingen dabei in der Ferienzeit von Juli bis August ein. Für betroffene Autofahrerinnen und Autofahrer sind solche Situationen oft stressig und bergen insbesondere auf Landstraßen und Autobahnen ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Um in solchen Momenten richtig zu handeln, hat der ACV fünf wichtige Schritte für ein sicheres und umsichtiges Verhalten bei einer Autopanne zusammengestellt.
1. Ruhe bewahren und Anhalten an einer sicheren Stelle
Bei einer Autopanne ist es entscheidend, Ruhe zu bewahren und das Fahrzeug an einem sicheren Ort zum Stehen zu bringen. Am besten eignet sich dafür ein Parkplatz oder eine Pannenbucht. Wenn diese nicht in der Nähe sind oder keine Zeit bleibt, sollten der Seitenstreifen oder der rechte Fahrbahnrand angesteuert werden. Die Warnblinkanlage ist sofort einzuschalten, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen. Bei Dunkelheit sollte zusätzlich das Standlicht aktiviert werden, um die Sichtbarkeit des Fahrzeugs zu erhöhen. Um zu verhindern, dass das abgestellte Fahrzeug bei einem möglichen Auffahrunfall auf die Fahrbahn geschleudert wird, sollten die Reifen nach rechts ausgerichtet werden. Der ACV empfiehlt grundsätzlich, bereits bei den ersten Anzeichen einer Panne, wie ungewöhnlichen Geräuschen oder aufleuchtenden Warnleuchten, eine sichere Stelle zum Anhalten zu suchen.
2. Warnweste anlegen und Fahrzeug verlassen
Beim Verlassen des Fahrzeugs sollte stets eine Warnweste getragen werden. Zwar ist diese gesetzlich nur für die Fahrerin oder den Fahrer vorgeschrieben, doch der ACV empfiehlt, für alle Insassen Warnwesten mitzuführen. Das Fahrzeug sollte nach Möglichkeit immer auf der vom Verkehr abgewandten Seite verlassen werden. Alle Insassen sollten hinter die Leitplanke oder an einen sicheren Ort abseits der Fahrbahn gebracht werden, ohne dabei die Fahrbahn zu überqueren. Auch Haustiere, wie Hunde, sollten aus dem Fahrzeug geholt und angeleint werden, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Wenn das Fahrzeug, verlorene Ladung oder Fahrzeugteile den Verkehr gefährden, ist es zwingend notwendig, die Polizei über die Notrufnummer 110 zu alarmieren.
3. Warndreieck aufstellen
Bleibt ein Pkw liegen, muss laut Straßenverkehrsordnung ein Warndreieck in “ausreichender Entfernung” vom Fahrzeug aufgestellt werden, um andere Verkehrsteilnehmer frühzeitig zu warnen. Der ACV empfiehlt mindestens 50 Meter innerorts, 100 Meter auf Landstraßen und 150 Meter auf Autobahnen. In engen Baustellenbereichen kann das Aufstellen des Warndreiecks jedoch erschwert sein. In solchen Fällen rät der ACV, neben der Warnblinkanlage zusätzlich den Kofferraum als weiteres Warnsignal zu öffnen, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.
4. Pannendienst verständigen
Nach der Absicherung der Pannenstelle sollte unverzüglich der Automobilclub oder ein Pannendienst kontaktiert werden. Dabei ist es wichtig, den Namen und den Standort sowie das Kfz-Kennzeichen, die Fahrzeugmarke, das Modell und die Farbe des Fahrzeugs zu übermitteln. Zudem sollte immer die Fahrtrichtung angegeben werden, um den Helfern eine schnelle und präzise Anfahrt zu ermöglichen. Ist der genaue Standort unklar, können Straßenschilder, Kilometerangaben oder die GPS-Funktion des Handys zur Orientierung genutzt werden. Besonders praktisch ist die Nutzung einer Pannenmeldungs-App wie der ACV App, die den Standort automatisch übermittelt. Auf Autobahnen kann alternativ eine Notrufsäule genutzt werden, die den Standort direkt an die Leitstelle sendet. Notrufsäulen sind im Abstand von zwei Kilometern entlang der Autobahnen installiert; ein kleiner schwarzer Pfeil auf den Leitpfosten weist den Weg zur nächsten Säule.
5. In Sicherheit warten
Beim Warten auf den Pannendienst sollte man sich weiterhin an einem sicheren Ort, zum Beispiel hinter der Leitplanke, aufhalten. Der ACV rät dringend davon ab, im Fahrzeug zu bleiben. Stattdessen sollte man in sicherem Abstand, jedoch in Sichtweite des Fahrzeugs warten, um den Pannendienst beim Auffinden des Fahrzeugs zu unterstützen. Um den Helfern die Arbeit zu erleichtern, kann der Autoschlüssel im Zündschloss belassen werden, da dies den Zugang zum Fahrzeug für die Pannenhilfe oder das Abschleppen vereinfacht.
Weitere Informationen rund um das Thema Autopanne stellt der ACV im Ratgeber-Bereich auf seiner Website zur Verfügung.
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