Wie gut reagieren die Notbremssysteme unterschiedlicher Fahrzeuge? Der ADAC hat Ergebnisse der Euro-NCAP-Tests gesondert ausgewertet.
München (ots) – Notbremsassistenten sind in modernen Fahrzeugen ein Muss – sie können Unfälle vermeiden oder zumindest abmildern und Leben retten. Doch wie gut reagieren die Notbremssysteme unterschiedlicher Fahrzeuge? Der ADAC hat Ergebnisse der Euro-NCAP-Tests von insgesamt 42 Autos aus den Jahren 2020 und 2021 gesondert ausgewertet.
Für das ADAC Ranking der Notbremssysteme wurden folgende Kategorien überprüft und gewichtet:
- Notbremsfunktion Fahrzeug zu Fahrzeug (Car to Car): 40 %
- Notbremsfunktion auf Fußgänger bei Tag und bei Nacht: 30 %
- Notbremsfunktion auf Radfahrer: 30 %
Mittlerweile wird von Euro NCAP vorausgesetzt, dass ein Fahrzeug grundsätzlich mit einem City-Notbremsassistenten ausgestattet ist, um Auffahrunfälle zu verhindern. Da diese Technik ausgereift ist, erfolgt hier keine gesonderte Bewertung. Aber es gibt Punktabzug im Insassenschutz, falls er nicht an Bord ist.
Das Ergebnis zeigt, dass die Topplatzierten bereits jetzt serienmäßig maximalen Schutz bieten. Gute Sicherheitsassistenten sind nicht nur in hochpreisigen Fahrzeugen, sondern auch in Kleinwagen und Autos der unteren Mittelklasse möglich. Auf Platz eins landet der BMW iX, dicht gefolgt vom Nissan Qashqai, Subaru Outback und Mercedes EQ-EQS. Auf Platz fünf schafft es ein Kleinwagen: der Honda Jazz.
Euro NCAP hat seit 2020 die Prüfkriterien verschärft. Seitdem müssen beispielsweise auch im Abbiegeprozess Fußgänger erkannt und eine Notbremsung eingeleitet werden. Auch muss das System auf Radfahrer reagieren, die durch zwei Fahrzeuge verdeckt plötzlich die Fahrbahn queren, und es muss beim Linksabbiegen die Kollisionsgefahr mit dem Gegenverkehr absichern können. Außerdem wird bewertet, ob bei einer Rückwärtsfahrt Personen erkannt werden, die sich hinter dem Fahrzeug befinden oder sich von der Seite dem Fahrzeugheck nähern. Punkte gibt es dann, wenn das Fahrzeug stoppt.
Euro NCAP ist ein Verbraucherschutzprogramm zur Erhöhung der Fahrzeugsicherheit. Der ADAC beteiligt sich im Rahmen der Unfallforschung maßgeblich an der Entwicklung neuer Tests, sowohl für aktive Sicherheit (Sicherheitsassistenten), wie auch passive Sicherheit (Fahrzeugcrash).
Die Auswertung der unterschiedlichen Notbremssysteme zeigt, dass Sicherheit keine Frage der Kosten sein sollte. Die Hersteller sind gefordert, maximalen Insassenschutz und modernste Sicherheitsassistenten serienmäßig zu verbauen.
Weitere Informationen zur Sonderauswertung der Notbremsassistenten aus 2020 und 2021 finden Sie unter adac.de
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