Neuer Toyota Hilux mit Brennstoffzellentechnik

Toyota Hilux Brennstoffzelle

Toyota hat einen Prototyp des Toyota Hilux mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt und unterstreicht damit seinen Multi-Technologie-Ansatz.

  • Entwicklung im britischen Toyota Werk in Burnaston
  • Antriebskomponenten aus der Limousine Mirai
  • Lokal emissionsfreier Antrieb mit über 600 Kilometern Reichweite

Nächster Schritt in Richtung CO2-Neutralität: Toyota hat einen Prototyp des Toyota Hilux (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 9,9-8,7 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 259-227 g/km. Werte nach WLTP) mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt und unterstreicht damit seinen Multi-Technologie-Ansatz, um unterschiedlichsten Nutzerbedürfnissen und regionalen Anforderungen gerecht zu werden.

Der wasserstoffbetriebene Pick-up wurde im Werk von Toyota Manufacturing UK (TMUK) in Burnaston vorgestellt. Dort wurde das Fahrzeug gemeinsam mit verschiedenen Partnern und mit finanzieller Unterstützung der britischen Regierung entwickelt. Als weltweite Toyota Ikone steht der Hilux für außergewöhnliche Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Im Rahmen des Projekts wurde untersucht, wie diese gewohnten Qualitäten beibehalten werden können, während gleichzeitig ein neuer Brennstoffzellenantrieb mit Elektromotor Einzug in den Pick-up hält.

Fahrzeugprofil

Der neue Antriebsstrang nutzt wesentliche Komponenten der Brennstoffzellen-Limousine Toyota Mirai (Wasserstoffverbrauch Toyota Mirai, Elektromotor 134 kW (182 PS), Kurzstrecke (niedrig) 0,74 kg/100 km; Stadtrand (mittel) 0,70 kg/100 km; Landstraße (hoch) 0,76 kg/100 km; Autobahn (Höchstwert) 1,17 kg/100 km; kombiniert 0,89 kg/100 km, CO₂-Emissionen: 0 g/km. Werte gemäß WLTP-Prüfverfahren) – eine in Serie produzierte Technologie, die ihre Leistungsfähigkeit seit fast zehn Jahren unter Beweis stellt.

An Bord des Hilux Prototyp wird der Wasserstoff in drei Hochdrucktanks gespeichert, was eine Reichweite von mehr als 600 Kilometern ermöglicht – deutlich mehr als mit einem batterieelektrischen System erreicht werden könnte. Die Batterie, die den von der Brennstoffzelle erzeugten Strom speichert, ist unter der Ladefläche im Heck untergebracht, sodass kein Platz in der Fahrerkabine eingebüßt wird.

Hintergrund des Projekts

Das Projekt begann Anfang 2022 mit einer Machbarkeitsstudie, durchgeführt von TMUK und Toyota Motor Europe (TME). Anschließend sicherte die britische Regierung Finanzmittel zu, bereitgestellt über das Advanced Propulsion Centre, eine gemeinnützige Organisation, die die Entwicklung sauberer Technologien und neuer Mobilitätskonzepte unterstützt. So konnte ab dem 1. Juli 2022 ein intensives Design- und Entwicklungsprogramm mit den Konsortialpartnern Ricardo, ETL, D2H Advanced Technologies, Thatcham Research und zusätzlicher Unterstützung durch die Toyota Motor Corporation (TMC) gestartet werden.

Der Prototypenbau begann im Juni 2023 im Werk von TMUK nach den strengen Toyota Produktionsprinzipien. Das erste Fahrzeug wurde in gerade einmal drei Wochen fertiggestellt. Bis Jahresende werden insgesamt zehn Fahrzeuge gefertigt, die aufwändigen Tests unterzogen werden, um Sicherheit, Leistung, Funktionalität und Haltbarkeit entsprechend eines Serienmodells sicherzustellen.

Gerade in der Anfangsphase des Projekts spielten die beteiligten Partner eine wichtige Rolle. Das Unternehmen Ricardo unterstützte Toyota Manufacturing UK durch Konstruktions- und Entwicklungsaufgaben bei den Vorbereitungen für den Bau des Prototyps. In den kommenden Monaten führt Ricardo eine vollständige Bewertung des Fahrzeugs durch, bevor eine Entscheidung über die Einführung eines möglichen Serienmodells getroffen wird.

Über die beteiligten Partner

Neben seinem Motorenwerk in Deeside, Wales, fertigt Toyota Motor Manufacturing UK (TMUK) in seinem Werk in Burnaston, England, den Toyota Corolla (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 4,9-4,4 l/100 km; CO2-Emission kombiniert: 111-100 g/km. Werte nach WLTP) als fünftüriges Schrägheckmodell und Kombi. Das Werk nahm 1992 den Betrieb auf und war später der erste Standort außerhalb Japans, an dem Toyota Hybridmodelle herstellt. Bis heute hat Toyota mehr als 2,75 Milliarden Pfund in seine britischen Fertigungsbetriebe investiert. Heute beschäftigt TMUK mehr als 3.000 Mitarbeiter und sichert durch sein umfangreiches Zulieferernetz viele weitere Arbeitsplätze.

Ricardo ist ein weltweit tätiges Unternehmen für strategische Ingenieurs- und Umweltberatung, das sich auf die Themen Transport, Energie und knappe Ressourcen spezialisiert hat. Das Unternehmen unterstützte TMUK bei der technischen Integration der Brennstoffzellenkomponenten in den Hilux.

Das britische Unternehmen ETL (European Thermodynamics) liefert thermische Lösungen mit hoher Integrität. Bei diesem Projekt war ETL für die Entwicklung von Wärmemanagementlösungen zuständig.

D2H Advanced Technologies bietet Ingenieurdienstleistungen in den Bereichen Simulation, Modellierung, Aerodynamik, Thermodynamik und Design für den Motorsport und andere Hochleistungsindustrien an. D2H führte bei der Prototypenentwicklung des Toyota Hilux eine computerunterstützte Berechnung der Strömungsmechanik (Computational Fluid Dynamics, kurz CFD) durch, um Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Thatcham Research führt unter anderem Forschungen und Tests für Fahrzeugsicherheitssysteme durch. Das Unternehmen unterstützte das Projekt beispielsweise durch Beratungen im Bereich Crashsicherheit.

 

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