Daimler kauft sich bei Uber-Konkurrent ein
Auf der Überholspur: Taxify-Gründer Markus Villig setzt nach der Zusammenarbeit mit Didi Chuxing nun mit Daimler die Großoffensive fort.
Hamburg (ots) – Der Stuttgarter Automobilkonzern Daimler beteiligt sich nach exklusiven Informationen des DUB UNTERNEHMER-Magazins an dem estnischen Mobilitätsanbieter Taxify.
Die Moovel Group beteiligt sich am estnischen Mobilitätsanbieter Taxify. Das bestätigten Insider von Taxify während eines Redaktionsbesuchs des DUB UNTERNEHMER-Magazins in Tallinn. Der Deal soll morgen offiziell bestätigt werden. Offiziell wollten weder Moovel noch Taxify am Dienstag gegenüber dem Magazin einen Kommentar dazu abgeben.
Für Daimler sind Mobilitätsmärkte strategisch wichtig. Dafür wurde die Tochtergesellschaft Moovel Group gegründet. Daimler bündelt so seine Mobilitätsdienste, zu denen unter anderem die Carsharing-Anbieter Car2Go und DriveNow, die Ride-Hailing-Angebote Mytaxi, Chauffeur Privé, Clever Taxi und Beat sowie Parking- und Charging-Services gehören.
An Taxify ist seit August 2017 der chinesische Uber-Rivale Didi Chuxing beteiligt. Die Chinesen gelten als Ride-Sharing-Gigant sowie Machine-Learning und KI-Experten. Bereits 2017 trafen sich Daimler- und Didi Chuxing Manager zu Gesprächen, die jetzt offenbar einen Abschluss gefunden haben. Pikant: An Daimler hat sich gerade der chinesische Investor Li Shufu mit einem Anteil von knapp zehn Prozent beteiligt. Er ist unter anderem Haupteigner des chinesischen Autokonzerns Geely.
Taxify ist nach eigenen Angaben eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen in Europa und Afrika – mit etwa 500.000 Fahrern und mehr als drei Millionen Kunden in über 20 Ländern. Das Unternehmen wurde 2013 in Tallinn/Estland gegründet und bietet sogenannte Ride-Hailing-Dienste an, bei der Kunden via App ein Taxi oder private Fahrer bestellen und zahlen. Damit steht Taxify in direkter Konkurrenz zu Uber.
Taxify-Investor Didi Chuxing ist in China der wichtigste Anbieter von Ride-Hailing-Diensten. Täglich absolvieren die Autos von Didi drei Millionen Fahrten. Gut möglich, dass die Stuttgarter über die Beteiligung an Taxify ihre Kontakte zum chinesischen Ride-Sharing- und KI-Giganten Didi intensivieren wollen.
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(Foto: Taxify)